Pilgern in besonderen Zeiten

Wir erleben besondere Zeiten. Vieles, was für uns selbstverständlich war, befindet sich nun im Ausnahmezustand. Uns ohne Sorgen mit Familie und Freunden treffen, offene Grenzen, reisen wohin wir wollen und ja, auch das Pilgern ist dadurch eingeschränkt. Worauf wir aber nicht verzichten müssen ist Gottes Schöpfung zu genießen, in uns selbst zu gehen, uns „auf den Weg“ zu machen - egal ob alleine (oder zu zweit) in der Natur oder auf einem gedanklichen, einem spirituellen Pilgerweg. Hier haben wir für Sie Impulse und Ideen zum Pilgern in diesen besonderen Zeiten zusammengestellt.

Pilgern heißt aufbrechen, das Vertraute verlassen.
Zu Hause pilgern ist also ein Widerspruch in sich, oder? Nicht ganz. Zu Hause pilgern gab es schon vor über 500 Jahren. In Ulm zum Beispiel bei den Dominikanerinnen, die ihr Kloster zwar nicht verlassen konnten, aber dennoch in fremde Länder pilgern wollten. Die Sehnsucht nach dem geistlichen Unterwegssein war sehr stark, und so folgten sie den Spuren Jesu durch das heilige Land - mit Hilfe des „Evagatoriums“.

Bei diesem Vorschlag eines (österlichen) Spaziergangs kommt es nicht darauf an, dass Sie auf einem bestimmten Weg laufen. Auch die Zeit und die Distanz sind nicht entscheidend. Sie können ihn überall und immer gehen - alleine oder im engen Familienkreis. Sie können mit diesem Text und den Impulsen darin frei umgehen, der feste Rahmen bietet aber Sicherheit.

Pilgern drinnen wie draußen
„Und siehe, zwei von ihnen wanderten an diesem Tag“ (Lukas 24, 13) In der Emmaus-Geschichte der Bibel wird erzählt, wie zwei Menschen miteinander unterwegs sind, die um Jesus trauern. Den ganzen Weg von Jerusalem bis Emmaus sind sie im Gespräch. Diese Geschichte gehört zu den biblischen Ostererzählungen und kann als Ausgangspunkt für einen Pilgerweg dienen, der je nach Rahmenbedingungen drinnen oder draußen umgesetzt werden kann.

Impulse zum (gedanklichen) Pilgern
Gott sei Dank dürfen wir noch hinausgehen in den Frühling. Allein oder mit den Menschen, mit denen wir zusammen leben. Wir dürfen gehen, wir dürfen pilgern, auch in Gedanken. Diese Anregungen und Impulse sind nicht nur für Ostern sondern auch für die Zeit jetzt danach bereichernd. Die Seele geht zu Fuß, jeden Tag ein Stück.